WEP legt Geschäftsbericht 2017 vor

Für die WEP Wirtschaftsförderung- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Pinneberg ist das Jahr 2017 mit guten Ergebnissen zu Ende gegangen. Der druckfrische Geschäftsbericht untermauert dies mit positiven Zahlen und die darin enthaltene Bilanz weist die WEP als finanziell gesundes Unternehmen aus. Die Eigenkapitalquote liegt seit Jahren über 80 Prozent, Kreditverbindlichkeiten sind nicht vorhanden und die Kasse für zukünftige Investitionen ist gut gefüllt. Ähnlich erfreulich sieht die regionalwirtschaftliche Bilanz für den Kreis Pinneberg aus, für deren Erfolg die WEP arbeitet. Er ist nach wie vor einer der attraktivsten Wirtschaftsstandorte im Norden und nimmt im direkten Vergleich mit anderen Kreisen trotz seiner vergleichsweise geringen Flächenausdehnung mehrere Spitzenpositionen ein.

Starker Standort  im Norden

In keinem Kreis in Schleswig-Holstein oder in der Metropolregion Hamburg siedeln mehr Unternehmen als im Kreis Pinneberg. Insgesamt sind es rund 14.800, die zusammen etwa 92.000 sozialversicherte Arbeitsplätze anbieten. Damit liegt der Kreis auch bei der Beschäftigung vorn. Mit ihren Mitarbeitern erwirtschaften die Unternehmen ordentliche Gewinne, die bei den Städten und Gemeinden zu Gewerbesteuereinnahmen von über 150 Mio. Euro geführt haben - Spitzenplatz im Norden. Auch als „Gründerland“ ist der Kreis Pinneberg vorne dabei. Knapp 3.200 Gewerbeanmeldungen sind nicht nur im Norden, sondern auch bundesweit ein herausragenden Ergebnis. Die wichtigsten Branchen für das Arbeitsplatzangebot im Kreis sind Handel und Instandhaltung, das Verarbeitendes Gewerbe, die Dienstleistungen im Gesundheits- und Sozialbereich sowie das Baugewerbe. Die Kaufkraft befindet sich auf hohem Niveau, mit 25.193 Euro pro Kopf liegen die Kreis Pinneberger weit über dem Bundesdurchschnitt und überschreiten erstmals die 25.000-Euro-Marke.

Fehlende Gewerbeflächen hemmen Wachstum

Unter die vielen positiven Nachrichten mischt sich allerdings ein Wermutstropfen: Die knapper werdenden Gewerbeflächen hemmen das Wachstum. Die WEP verfügt noch über freie Grundstücke in ihren Gewerbegebieten Elmshorn, Heede, Klein Offenseth-Sparrieshoop und Tornesch. Es sind allerdings nur noch wenige kleine Grundstücke im Angebot. Wer über 5.000 m² oder eine direkte Autobahnlage nachfragt, kann derzeit im gesamten Kreisgebiet kaum noch bedient werden. Wie eng der Markt mittlerweile geworden ist, zeigt ein Blick auf die Nachfragestatistik bei der WEP. Danach interessierten sich 115 Unternehmer und Investoren im Jahr 2017 für eine Grundstücksfläche von summiert 69 ha. Das entspricht etwa dem 10fachen des Bestandes, der von der WEP aktuell an sofort bebaubarer Fläche vorgehalten wird. Mit deutlich über 60 Prozent kommen die meisten Grundstücksinteressenten aus dem Kreis Pinneberg, aus der Stadt Hamburg und dem Kreis Segeberg kommen weitere 24 Prozent der Interesssenten. In 2017 konnte die WEP trotz beschränkter Möglichkeiten wegen des knappen Grundstücksangebotes vier Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte realisieren. In den davon betroffenen Unternehmen arbeiten rund 145 Mitarbeiter, das Investitionsvolumen wird auf etwa 16 Millionen Euro und das Gewerbe- und Einkommensteueraufkommen auf etwa 500.000 Euro im Jahr geschätzt. „Wenn wir den Unternehmensbestand im Kreis Pinneberg sichern und im Wettbewerb der regionalen Wirtschaftsstandorte weiterhin vorn mitspielen wollen, müssen wir dem wachsenden Mangel an Gewerbeflächen begegnen. Dabei geht es nicht mehr ohne Kooperationen. Das ist auch eines der Motive für die Gründung der WEP Kommunalholdung GmbH gegen Ende des Jahres 2017. Über die Kommunalholding können sich seitdem die kreisangehörigen Städte und Gemeinden an der WEP beteiligen. Wir hoffen, dass wir über diese Zusammenarbeit gemeinsam neue Lösungen finden. Die ersten Schritte sind vielversprechend“, so der WEP-Geschäftsführer Dr. Harald Schroers.

Kooperationen fördern die wirtschaftliche Entwicklung

Bereits ausgezeichnet läuft die Zusammenarbeit in der kreisübergreifenden Wirtschaftsförderung mit den Kreisen Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen und Nordfriesland in der „Regionalen Kooperation Westküste“. Beteiligt sind hier außerdem die zuständigen Wirtschaftsförderungsgesellschaften, die Industrie- und Handelskammern sowie wechselnde Partner, beispielsweise die Fachhochschule

Heide. Die Regionale Kooperation Westküste wird von der PGN Projektgesellschaft Norderelbe mbH betreut und koordiniert, an der die WEP mit 50 Prozent beteiligt ist. Ein besonderer Erfolg in 2017 war die Auszeichnung auf der Energieolympiade für das Konzept eines Schnellladenetzes für E-Mobile entlang der A23/B5. Ebenfalls in 2017 wurde das Regionalbudget Westküste aufgelegt, ein Fördertopf, aus dem gemeinsame Entwicklungsprojekte mit bis zu 300.000 Euro je Jahr bezuschusst werden können. Noch im selben Jahr wurden die ersten Projekte auf den Weg gebracht: ein Gewerbeflächen-Monitoring an der A23/B5, das Innovationscamp Westküste, ein Konzept für neue Messe- und Kongressformate an der Westküste, verschiedene Werbemaßnahmen für die Energieregion Westküste sowie die Einführung einer touristische Gästekarte an der Nordsee.

Kostenlose Serviceleistungen der WEP sind gefragt

Die Dienstleistungsangebote der WEP werden gerne in Anspruch genommen. Die Beratung zur Fachkräftesicherung gehört ebenso dazu wie Netzwerktreffen und Fachvorträge für kleine und mittlere Unternehmen, die Existenzgründungsberatungen für Arbeits- und Erwerbslose, die Mikrokreditberatung für Kleinstunternehmen oder die Beratungen von Frau & Beruf für den beruflichen Wiedereinstieg und das berufliche Vorankommen von Frauen. Diese Angebote sind für den Nutzer kostenfrei, sie werden über Fördermittel des Kreises, des Landes und der Europäischen Union bezuschusst. 44 Unternehmen profitierten 2017 von der Fachkräfteberatung, diesmal insbesondere Seniorenheime und ambulante Pflegedienste. Die Existenzgründungsberatung nutzten 151 Interessierte, davon nahmen 69 an einem der fünf Gründungscamps teil. Selbstständig machten sich 26 der Teilnehmer, 21 sind noch mit der Vorbereitung beschäftigt. Die Beratungsstelle Frau & Beruf konnte 192 Frauen, die bislang dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, auf ihrem Weg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung begleiten.

„Als Wirtschaftsförderer arbeiten wir daran, dass sich diese positive Entwicklung im Kreis Pinneberg fortsetzen kann und der Weg zu einem ausreichenden Arbeitsplatzangebot frei bleibt. Die vorhandenen Gründerpotentiale heben, den passenden Platz für die Ansiedlung von Unternehmen schaffen sowie die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Unternehmen stützen, das werden unsere Kernaufgaben bleiben. Der Fachkräftemangel, erkennbare Innovationsdefizite  und die rasch voranschreitende Digitalisierung werden dabei für neue Schwerpunkte sorgen“, blickt der WEP Geschäftsführer Dr. Harald Schroers  in die nahe Zukunft.

Weitere Stimmen:

Landrat Oliver Stolz, Mitglied der WEP Gesellschafterversammlung für den Kreis Pinneberg: 

„Ich freue mich auf die guten Nachrichten im in Kürze erscheinenden WEP-Geschäftsbericht. Zum einen haben wir eine weiter ansteigende Konjunktur im Kreisgebiet, zum anderen eine auf sehr gesunden Füßen stehende Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die ansiedlungswilligen Unternehmen oder bereits bestehenden Betrieben seit vielen Jahren sehr erfolgreich attraktive Gewerbeflächen, Beratung und unternehmerische Unterstützung und damit interessante Entwicklungschancen in der Metropolregion Hamburg anbietet.“

Bürgermeister Niels Schmidt, Mitglied der WEP Gesellschafterverssammlung für die WEP Kommunalholding GmbH:

„Durch die Beteiligung der kreisangehörigen Städte und Kommunen über die WEP Kommunalholding GmbH ist die kommunale Familie auch bei der Wirtschaftsförderung weiter zusammengerückt. Erste Projekte sind angeschoben. Das stimmt mich hoffnungsfroh für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg unserer Region.“

Wilhelm Alms, Vorsitzender des WEP Aufsichtsrates:

„Mit der Förderung von Unternehmensgründern, der Unterstützung von Frauen im Arbeitsmarkt, der Fachkräftesicherung in Mittelstandsbetrieben, der Ansiedlung von neuen Unternehmen und vielen weiteren Maßnahmen hat die WEP erneut wichtige Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Pinneberg gegeben. Sämtliche Serviceleistungen der WEP sind für die Unternehmer und Bürger kostenfrei. Dass die WEP im abgelaufenem Geschäftsjahr 2017 und seit vielen Jahren in Folge einen Gewinn erwirtschaftet, ist daher nicht selbstverständlich, sondern bemerkenswert.“

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