Tornesch – die Boomtown im Grünen

Tornesch von oben, Foto: WEP

Tornesch ist die jüngste und zugleich am schnellsten wachsende Stadt im Kreis Pinneberg. Sie ist Gründungsmitglied der 2017 aus der Taufe gehobenen WEP Holding, um gemeinsam mit neun weiteren Mitgliedsgemeinden bei der immer schwieriger werdenden Gewerbeflächenentwicklung enger mit der WEP Kreiswirtschaftsförderung zusammenzuarbeiten. Und sie ist auch der Standort der WEP, die dort mitten im BusinessPark Oha ihren Sitz hat. Dieses von der WEP entwickelte Gewerbegebiet direkt an der Autobahn 23 ist einer der vielen Wachstumsfaktoren, die Tornesch den Beinamen „Boomtown“ eingebracht haben.

Seit Beginn der Volkszählungen im Jahr 1950 hatte Tornesch seine Einwohnerzahl bis zum Jahr 2005 mit weit über 12.000 Einwohnern mehr als verdoppelt. Das Land würdigte diesen rasanten Aufstieg der Gemeinde am 1. Januar 2005 mit der Verleihung der Stadtrechte. Inzwischen hat die junge Stadt die 14.000er-Marke geknackt und der Trend zeigt weiter nach oben. „Tornesch bietet einfach mehr“ – dass dieser Slogan der Stadt keine leere Versprechung ist, davon sind Unternehmer und Bürger längst überzeugt. „Tornesch bietet beste Bedingungen für Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und Freizeit“, bestätigt Bürgermeisterin Sabine Kählert. Das Herz der gebürtigen Pinnebergerin schlägt seit fast vier Jahrzehnten für Tornesch. Bereits 38 Jahre lang arbeitet sie in der Tornescher Verwaltung, hat die Entwicklung des Ortes hautnah miterlebt und in verschiedenen Positionen mitgestaltet, bis die Tornescher sie 2018 zum Verwaltungsoberhaupt und somit zur Nachfolgerin von Roland Krügel wählten.

Ihr Herz schlägt für Tornesch: Bürgermeisterin Sabine Kählert, seit fast vier Jahrzehnten in verschiedenen Positionen in der Tornescher Verwaltung tätig, und Wirtschaftsförderer Stefan Pummer, ein gebürtiger Tornescher und seit Azubi-Zeiten bei der Stadt.

Die gute Lage macht es

Tornesch liegt äußerst verkehrsgünstig: direkt an der Nord-Süd-Bahnlinie, unmittelbar an der A 23, die A 7 ganz in der Nähe, Hamburg nur einen Katzensprung entfernt. Das vor allem ist es, was die Stadt zu einem der wichtigsten und stärksten Wirtschaftsstandorte und einem gefragten Wohnort im Kreis Pinneberg gemacht hat. Als Wohnort punktet Tornesch zudem mit seiner Lage mitten im Grünen. Die Stadt ist umgeben von dem Waldgebiet Esinger Woldt, den Resten des Esinger Hochmoores und der Pinnauniederung. Etwa die Hälfte des Stadtgebietes ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Ein offenes Ohr für Unternehmen

Für Unternehmen ist Tornesch ein interessanter Gewerbestandort mit attraktiven Rahmenbedingungen. Die Betriebe treffen nicht nur auf die vorteilhafte Lage und eine gute Infrastruktur, sondern auch auf eine als „Unternehmensfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnete Kommune. „Unsere Grundstückspreise und Abgaben sind vergleichsweise moderat, unsere Kommunikationswege kurz und unkompliziert. Und ganz wichtig: Wir setzen auf einen vertrauensvollen, lösungsorientierten Umgang mit den Betrieben. Für ihre Wünsche und Sorgen hat unsere Verwaltung immer ein offenes Ohr“, betont Kählert. Zusammen mit dem städtischen Wirtschaftsförderer Stefan Pummer stattet sie den Firmen deshalb auch regelmäßig Besuche ab. „Gerade jetzt in der Corona-Krise ist es uns ein noch wichtigeres Anliegen zu schauen, wie wir die Betriebe unterstützen können. So wurden beispielsweise Spenden für kleine Betriebe initiiert, große Firmen und die Tornescher Bürger gebeten, bevorzugt vor Ort einzukaufen, Informationen zur Nachbarschaftshilfe auf unsere Homepage gestellt und vieles mehr“, ergänzt Pummer.

Doch alles Bemühen um eine Wohlfühlatmosphäre für die Unternehmen kann nicht verhindern, dass Betriebe schließen oder - bei veränderten Eigentumsverhältnissen - abwandern oder ihre Steuerzahlungen andernorts tätigen. „Das ist uns in jüngster Vergangenheit leider passiert und hat Tornesch große Verluste bei den Gewerbesteuereinnahmen beschert“, bedauert Kählert.

Das dritte Gewerbegebiet in Sicht

Zwei Gewerbegebiete - Tornesch Mitte und der BusinessPark - sind mit ihren zahlreichen Unternehmen und Arbeitsplätzen das wirtschaftliche Zugpferd der Stadt. Hauptsächlich haben sich Zulieferer und Fertiger verschiedener Branchen sowie Logistiker angesiedelt. Darunter finden sich Namen weltweit agierender Firmen, wie Medac Gesellschaft für Medizinische Spezialpräparate mbH, Witte Pumps & Technology GmbH und HellermannTyton GmbH, Hersteller für branchenspezifische Kabelmanagement-Produkte. Grundstücke sind inzwischen in beiden Gebieten rar. Umso mehr Hoffnung liegt auf der Realisierung eines dritten Gewerbegebietes: Oha 2 in naher Nachbarschaft zum BusinessPark. Derzeit wartet die Stadt darauf, dass die schleswig-holsteinische Landesplanung die 40 Hektar landwirtschaftlicher Fläche durch ein Zielabweichungsverfahren zur Gewerbefläche umwidmet. „Wir wollen die Fläche dann in zwei Tranchen erschließen und vermarkten. Anfragen liegen uns schon reichlich vor. Aber bis es mit dem Verkauf soweit ist, müssen sich die Interessenten voraussichtlich noch bis Anfang 2022 gedulden“, erläutert Kählert.

Der WEP BusinessPark Oha punktet mit dem A 23 - Anschluss direkt vor der Tür. Foto: WEP

Ein Wohnort mit viel Lebensqualität

Tornesch ist begehrt als Wohnort – von Mitarbeitern der Betriebe, von Menschen aus anderen Gemeinden. Auch Hamburger kommen wegen der günstigeren Miet- und Grundstückspreise gern nach Tornesch. Im Laufe der Zeit wuchs die Stadt um mehrere Neubaugebiete, die für Jung und Alt attraktives Wohnen bieten. Die jüngsten großen Projekte:

  • „Tornesch am See“. Dort soll jetzt der See entstehen, für den die Tornescher unter stadt-tornesch.de Namensvorschläge einbringen können.
  • „Alter Sportplatz“ . Hier entstehen zurzeit die letzten Wohneinheiten, die bis Jahresende fertiggestellt sein sollen.

In der Nachbarschaft zu „Tornesch am See“ entstand außerdem das weithin bekannte „Torneum“, ein großer Sport- und Freizeitpark.

Das Neubaugebiet „Alter Sportplatz“/Friedlandstraße bietet mit 130 Wohneinheiten in Reihen- und Mehrfamilienhäusern zentrales Wohnen für Jung und Alt. Gerade entstehen die letzten Reihenhäuser. Foto: HassPR

„Unsere Stadt ist lebens- und liebenswert, vor allem sehr kinderfreundlich und umweltbewusst, in vielen Bereichen auch getragen von großem bürgerlichen Engagement“, beschreibt Kählert. Alteingesessene Tornescher wie Neubürger schätzen die Lebensqualität in ihrem Ort. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Grundschulen und Gemeinschaftsschule inklusiv Oberstufe sowie Kindertagesstätten, Volkshochschule, Alten- und Pflegeheime, soziale Einrichtungen, reges Vereinsleben, bunte Sport- und Kulturangebote – alles steht zur Verfügung. „Besonders stolz sind wir darauf, dass es in Tornesch den ersten Bewegungskindergarten der Region gab. Heute sind in allen unserer Kindergärten Bewegungskonzepte selbstverständlich“, hebt Kählert hervor.

 

Die Schwennesen-Schule, eine der beiden Tornescher Grundschulen, kümmert sich als „Betreute Grundschule“ bis in den Nachmittag um ihre kleinen Schülerinnen und Schüler. Foto: Plückhahn

Als verbesserungswürdig hingegen sehen Bürgermeisterin und Stadtvertreter das Buslinien-Angebot des ÖPNV und die Zughalte der Bahn. Erst jüngst ist es gelungen, eine Buslinie zwischen Bahnhof und den Gewerbegebieten zu bekommen. Das intensive Ringen um ein drittes Gleis und mehr Zughalte im Interesse der zahlreichen Pendler gilt es gemeinsam mit der Interessengemeinschaft „Pro Schiene“ noch zu gewinnen, die schnellere Verbindung zwischen Tornesch und Uetersen – möglich per Schnellbus oder reaktivierter Bahn - ist ein aktuelles Entscheidungsthema in der Politik. Auch das für Firmen und Privatnutzer seit Corona-Zeiten noch wichtiger gewordene Thema der schnellen Datenautobahn packt die Stadt gerade mit einem eigenen Breitband-Projekt an.

Ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Bahn- und Buspendler: der Tornescher Bahnhof mit seiner Fußgängerbrücke. Foto: Tornesch

Der Stadtkern soll schöner werden

Da Tornesch keine aus ihrer Mitte heraus gewachsene Stadt ist, sondern aus einer ländlichen Großgemeinde mit den Ortsteilen Esingen und Ahrenlohe entstand, fehlt ihr ein klar verknüpfter, für Bürger und Besucher anziehender Stadtkern. Erschwerend kommt hinzu, dass Bahn und Durchgangsstraßen die Ortsmitte trennen. Auf eine entlastende Ortsumgehung, die Kreisstraße 22, warten die Tornescher seit mindestens 40 Jahren. Diese Situation stellt die Stadtplaner bei ihrer Ortskernentwicklung, die mehr Aufenthaltsqualität zum Ziel hat, vor eine Mammutaufgabe. Dennoch gelang während der vergangenen zwei Jahre mit Hilfe von externen Experten eine Lösung, die für das Terrain rund um den Bahnhof und einen erweiterten Bereich rund um die Kreuzung Friedrichstraße, Uetersener Straße,  Esinger Straße und Ahrenloher Straße ein ganzheitliches Gestaltungskonzept vorsieht. Mit der begonnen Umgestaltung der Friedrichstraße ist bereits der erste Schritt getan. „Da eine größere Firma auf ihrem Gelände am Bahnhof nicht mehr expandieren kann und wir das Grundstück gern für den Ortskern nutzen würden, wird derzeit auch die Möglichkeit der Firmenumsiedlung in unser neues Gewerbegebiet Oha 2 geprüft“, erzählt Pummer.

Der vor einigen Jahren eingeführte Stadtwerke-Markt, der jeden Freitag vor dem Einkaufszentrum am Bahnhof seine Frischwaren anbietet, kommt bei den Torneschern sehr gut an. Foto: Plückhahn

Eine Oase der biologischen Vielfalt

Dass in einer wachsenden Stadt die Umwelt nicht auf der Strecke bleiben muss, beweist Tornesch mit sehr viel Engagement. Aktuell wird eine Baumschutzsatzung auf den Weg gebracht, kürzlich ist die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ beschlossen worden. Seit 2018 ist die Stadt Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und hat sich damit verpflichtet, die städtischen Flächen ohne Pestizide zu pflegen, insektenfreundlich anzulegen und die Pflanzenvielfalt zu fördern. In den Außenbereichen haben die Stadtgärtner dies bereits umgesetzt, jetzt soll es im Stadtinneren weitergehen. Selbstverständlich setzt auch das Ortskernentwicklungskonzept auf eine ökologisch wertvolle Begrünung. „Wir wollen nicht nur wirtschaftlich eine Boomtown sein, auch die Natur soll bei uns aufblühen. Beides ist lebenswichtig“, erklärt Bürgermeisterin Kählert und betont, auch die Betriebe und die Bürger seien aufgerufen, ihre Grundstücke umweltbewusst zu begrünen.

Auch im WEP BusinessPark zeigt Tornesch seine grüne Seite: 2016 wurden Bäume gepflanzt und Randstreifen begrünt. Foto: HassPR

Tornesch in Zahlen

Fläche: 2,062 Hektar
Anzahl Einwohner: 14.705 (Stand 6/2020)
Anzahl Betriebe: 1005 (Stand 4/2020)
Gewerbesteuer-Hebesatz: 390 Prozent
Grundsteuer-Hebesatz: A 390 Prozent, B 425 Prozent

www.tornesch.de

 

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