MEISSNER EXPO in Halstenbek: Messebauer trotzt Corona

Die Corona-Pandemie hat MEISSNER EXPO in Halstenbek, einem weltweit agierenden Messebauunternehmen mit zwanzig festen Mitarbeitern und zahlreichen, namhaften Kunden, vor eine schwierige Situation gestellt. Das klassische Messegeschehen steht wie die gesamte Veranstaltungsbranche seit März 2020 still. Messestände bleiben eingelagert, Messehallen geschlossen. Dennoch zeigt sich Firmengründer und Seniorchef Bruno Meißner in einem Gespräch mit dem WEP REPORT zuversichtlich.

Bruno und Nikolaus Meißner haben ihren Messebetrieb gemeinsam mit ihrem Mitarbeiterteam erfolgreich durch die Corona-Krise gebracht.

WEP REPORT: Herr Meißner, Ihr Unternehmen blickt auf eine 40-jährige Tradition zurück und Sie als Firmengründer und langjähriger Geschäftsführer haben gewiss schon Aufs und Abs zu meistern gehabt. Ist die Corona-Krise die größte Herausforderung, die Sie und Ihr Sohn Nikolaus als jetziger operativer Geschäftsführer bisher managen mussten?

Meißner: Ja, tatsächlich, und vor allem die Länge dieser Krise ist besonders. Ende Februar 2020 hatten wir noch richtig viel zu tun mit geplanten Messe- und Kongress-Projekten für das Frühjahr. Dann wurde am 21. Februar ein Kongress in Karlsruhe am zweiten Tag plötzlich abgebrochen. Und einer unserer LKW, der auf der Autobahn nach München unterwegs war, durfte umkehren, weil eine Messe abgesagt wurde. Jetzt waren kühler Kopf, Flexibilität und schnelles Handeln gefragt. Vor allem auch eine offene Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten.

WEP REPORT: Wie sind Sie dem Virus betriebsintern begegnet?

Meißner: Zunächst lief intern alles weiter, geradezu auf Hochtouren. Denn eine Veranstaltungsabsage jagte die nächste und unsere Hauptaufgabe war es, mit unseren Kunden Vereinbarungen zu treffen. Zum Beispiel darüber, was mit dem vorproduzierten Material passieren sollte, wie wir mit den bereits geleisteten Anzahlungen umgehen durften, welche bestellten Messe-Dienstleistungen storniert werden konnten.

Erst Mitte März verdichteten sich die Ankündigungen zum Lockdown, zu Arbeiten im Home-Office, zu AHA-Regeln. Unterstützt von unseren Fachverbänden, stellten wir Hygienekonzepte auf, änderten Einsatzpläne, erstellten und verabschiedeten eine Betriebsvereinbarung zu Kurzarbeit und Home-Office. Und vorsorglich beantragten wir auch für die kommenden zwölf Monate Kurzarbeit.

WEP REPORT: Sie haben Kurzarbeit einführen müssen? Konnten Sie auch Fördermittel bekommen?

Meißner: Ja, und die Mitarbeiter haben toll mitgezogen. Unser Team versteht sich fast als Familie. Da viele von ihnen mit 60 Prozent Kurzarbeitergeld vom bisherigen Netto nur sehr schwer ausgekommen wären, beschlossen wir gleich, aus unseren Reserven für eine Aufstockung auf 80 Prozent zu sorgen. Das trug erheblich zur Motivation bei. Alle sind „bei der Stange geblieben“, wie man so schön sagt. Für unseren Betrieb konnten wir Überbrückungshilfen beantragen und bekamen unsere Anträge auch mit kleinen Einschränkungen genehmigt. Die Auszahlung des Ü I dauerte allerdings drei Monate, für Ü II und Ü III kam das Geld relativ zeitnah.

Musste ungenutzt im Lager ausharren: Der Hamburg- Marketing-Matrose, der eigentlich auf dem Hafengeburtstag hätte sein sollen. Im Hintergrund das große Kreuz, unter dem Papst Johannes Paul II im Jahr 1980 beim Deutschland-Besuch gepredigt hatte.

WEP REPORT: Messebauer sind kreative Menschen. Haben Sie aus der Krise heraus neue Ideen geboren, mit denen Sie Ihren Kunden die Markenkommunikation auf ganz neuen Wegen ermöglichen?

Meißner: Ja, schon im Mai 2020 entwickelte Nikolaus die Idee zur Einrichtung eines „Greenscreen-Studios“. Dafür zogen wir mit unserer Digitaldruckerei um in einen anderen Bereich unserer Produktion und richteten einen Raum von 100 Quadratmetern mit Toreingang von außen als komplettes Film- und Aufnahme-Studio ein. Die Generalprobe für das Studio war unser jährlicher Impulstag im Herbst 2020, den wir diesmal als Hybrid-Event mit 35 Kunden vor Ort und circa 150 Kunden online durchgeführt haben.

WEP REPORT: Wie war die Resonanz Ihrer Kunden und haben schon viele dieses neue Format für ihren Firmenauftritt genutzt?

Meißner: Die Resonanz unserer Kunden reichte von interessiert bis begeistert. Inzwischen konnten wir die vielseitigen Möglichkeiten unseres „Greenscreen-Studios“ mit mehreren Einsätzen für unsere Kunden belegen. Als Ersatz für abgesagte Messeauftritte haben wir für sie Kundengespräche konzipiert, organisiert und terminiert, dazu Präsentationen und Promotion-Filme eingespielt oder umfängliche Präsentationen mit virtuellen Einspielungen von 3D-Produkten, echten Maschinen und Live-Vorführungen im „Greenscreen-Studio“ gezeigt. Alle Kunden waren damit rundum zufrieden und planen weitere Einsätze dieser Art.

WEP REPORT: So langsam lockern sich die Corona-Beschränkungen, größere Veranstaltungen sind wieder erlaubt. Glauben Sie, dass bald wieder Messen stattfinden werden? Und auch in bisherigem Umfang oder etabliert sich die Digitale Messe neben der Präsenzmesse?

Meißner: Wir alle glauben, dass im Herbst 2021 wieder größere Veranstaltungen und auch internationale Messen stattfinden können. Unser Projektleiter-Team plant bereits seit einiger Zeit für etliche Kunden Messen im europäischen und transatlantischen Ausland. Und wir sind auch zuversichtlich bezüglich der Realisierung. Wichtig für das Gelingen ist allerdings auch die Einstellung der potentiellen Besucher zu den Reisemöglichkeiten – denn ohne Besucher wird es keine erfolgreichen Messen geben.

Erfolgreiche Generalprobe für ein hybrides Event war im Herbst 2020 der bei MEISSNER EXPO jährlich stattfindende Impulstag für Kunden.

WEP REPORT: Viele Betriebe sagen, sie seien gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Wie ist Ihr Resümee für MEISSNER EXPO?

Meißner: Obwohl wir gern auf diese Pandemie verzichtet hätten, muss ich sagen, dass sie uns schneller voran gebracht hat. Wir sind mit dem gesamten Team und der Firma in den vergangenen zwölf Monaten Entwicklungsschritte gegangen, die ohnehin notwendig gewesen und in den kommenden fünf Jahren erfolgt wären. Wir haben Talente entdeckt und entwickelt, Ideen umgesetzt, Fähigkeiten trainiert – das alles macht uns fit für die Zukunft, der wir mit Zuversicht entgegensehen und die wir ganz gewiss gestalten werden.

Und wir gehen diesen Weg übrigens nicht allein: Unser WEP Fachkräfteberater wird uns zur Seite stehen, insbesondere zum Thema der weiteren Digitalisierung. Hier werden wir sogar mit dem Programm „Unternehmenswert Mensch“ öffentlich gefördert werden. Konkret wird es um die Weiterentwicklung der Möglichkeiten mit unserem Studio und für virtuelle Präsentationen gehen. Wir sind alle gespannt darauf, wieviel Digitales – vor allem als virtuelle Präsentation – integriert werden muss in die jetzt wieder anlaufenden realen Messe- und Eventauftritte. Auf jeden Fall steht für uns fest, dass in Zukunft wohl keine Veranstaltung mehr ohne einen digitalen Anteil stattfinden wird. Der hybride Auftritt hat Zukunft.  

Am Impulstag präsentierte Nikolaus Meißner auch das auf dieser Veranstaltung frisch eingeweihte „Greenscreen-Studio“. (Fotos: alle MEISSNER EXPO)

Unternehmensprofil MEISSNER EXPO

Markenkommunikation hat viele Gesichter. Aber ob persönlich oder virtuell - ohne Begegnungen mit Kundinnen und Kunden entsteht kein Geschäft. MEISSNER EXPO schafft spannende Räume, in denen Aussteller ihren Kunden begegnen und eine erfolgreiche Beziehung zu ihnen aufbauen können. Unter dem Claim „Wir schaffen Begegnungen. Sie ernten Beziehungen“ bietet MEISSNER EXPO folgendes Portfolio an:

MEISSNER CONCEPT
Analyse + Konzeption, Design + Architektur, Inszenierung + Medien

MEISSNER EXPO CONSTRUCT
Planung + Umsetzung, Produktion + Logistik, Lagerung + Full Service

MEISSNER EXPO CONSULT
Workshops + Training, Evaluierung + Optimierung, Beratung + Begleitung

MEISSNER EXPO STUDIO
Virtualisierung + Digitale Inszenierung, Inhouse Full Service + Mietpakete, Green Screen + Roter Faden

Kontakt:
MEISSNER EXPO GmbH
Industriestraße 11
25469 Halstenbek

Telefon (04101) 300 47-0
E-Mail mail@meissner-expo.de
www.meissner-expo.de
www.studio.meissner-expo.de

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