Marktvorteil durch geförderte Prozessoptimierung

Die Kock GmbH Zerspanungstechnik in Moorrege hat mit Hilfe öffentlicher Fördermittel, beschafft über die WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein), eine Datenbank angelegt, in der alle Informationen zu einem produzierten oder im Service bearbeiteten Werkzeug lückenlos dokumentiert werden. Mit dieser innovativen Prozessoptimierung hat sich der Fachbetrieb einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil gesichert: die durchgängige Verfolgbarkeit jedes einzelnen Werkzeugs.

„Kleine und mittlere Unternehmen können ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit auf vielfältige Art erhalten und sogar steigern. Eine Möglichkeit ist die Anwendung neuer Methoden und die Optimierung von Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen“, erläutert Rita Wanke, die bei der WTSH über das dafür vorgesehene Förderprogramm POI (Betriebliche Prozess- und Organisationsinnovationen) berät und unter (0431) 666 668 46 sowie rwanke@wtsh.de erreichbar ist.

Kock GmbH Zerspanungstechnik packte Fördermöglichkeit beim Schopf

Auch Hannes Kock, Geschäftsführer der Kock GmbH Zerspanungstechnik, wendete sich an die WTSH und packte die Fördermöglichkeit beim Schopf. Das Moorreger Familienunternehmen ist bereits seit den 1950er Jahren erfolgreich unterwegs in der Herstellung und Bearbeitung von Werkzeugen. Mittlerweile gehört Kock für den norddeutschen Markt zu den führenden Spezialisten für Werkzeuge und Zubehör rund um die Zerspanung. Kernkompetenz des Unternehmens ist seit jeher die Instandsetzung von Werkzeugen und die Fertigung von Sonderwerkzeugen für die Holz-, Metall- und Papierbearbeitung.

Alle Werkzeugdaten werden erfasst und dokumentiert

Bisher konnten laut Hannes Kock die Werkzeuge, die der Kunde einschickte, nicht eindeutig identifiziert werden, auch ein Nachweis über Häufigkeit oder Besonderheiten der Nachbearbeitung konnten dem Werkzeug nicht einwandfrei zugeordnet werden. Um das zu ändern, implementierte der Betrieb einen neuen optimierten Prozess: Alle Werkstücke, die den Werkzeugservice oder die Herstellung durchlaufen, werden mit einem Data Matrix Code gelasert.

Dieser Code enthält für jedes Werkzeug eine individuelle Nummer, hinter der alle für das Werkzeug relevanten Daten in einer Datenbank gespeichert werden. So dokumentiert, sind ganz ohne Laufkarte alle notwendigen Daten für jedes einzelne Werkzeug bei jedem Arbeitsschritt verfügbar. Außerdem kann auf diese Weise der komplette Lebenszyklus des Werkzeugs zurückverfolgt und sein Einsatz beim Kunden optimiert werden.

Mit innovativer Prozessoptimierung Alleinstellungsmerkmal geschaffen

„Durch die Umsetzung dieses innovativen Projektes haben wir für unser Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Besonders große Kunden wissen die durchgängige Verfolgbarkeit der Produkte zu schätzen,“ berichtet Hannes Kock. Ein weiterer Vorteil: Die Qualitätssicherung wurde deutlich verbessert. „Mit der lückenlosen Dokumentation haben alle Mitarbeiter die nötigen Informationen zum Werkzeug vorliegen. Das minimiert die Fehler bei der Bearbeitung. Und auch Mitarbeitervertretungen im Urlaub oder Krankheitsfall sind leichter umzusetzen,“ beschreibt Kock. Die Kosten für die lohnende Prozessoptimierung wurden im Rahmen des POI aus dem Landesprogramm Wirtschaft gefördert.

Das Schaubild zeigt den im Text beschriebenen optimierten Prozess, beginnend unten links mit dem Kunden, der sein Werkzeug einschickt, und anhand der weiterführenden Pfeile. Zuerst erhält das Werkzeug per Laser eine Nummer (2DCode) und wird in der Werkzeug-Datenbank aufgenommen. Es folgen die automatische Auftragserfassung, die Bearbeitung in der CNC Maschine und das Erstellen des Prüfprotokolls. Dann geht das Werkzeug zurück an den Kunden. Mit bereits 2DCode versehene Werkzeuge, die der Kunde zur Bearbeitung einschickt, werden folgend der gestrichelten Linie, also anhand ihres Codes und der Verknüpfung zum ERP-System, direkt als Auftrag erfasst. Abb.: Kock GmbH

 

Fördertipp von Andreas Fischer, Abteilungsleiter Innovationsförderung WTSH:

„Nicht nur neue, innovative Produkte sind für den Geschäftserfolg entscheidend. Auch die Prozesse im Unternehmen müssen effizient, transparent und flexibel gestaltet werden. Unternehmen, die neue Methoden in der Produktion einführen, Arbeitsabläufe neu organisieren oder Organisationsstrukturen grundlegend verändern, um erfolgreicher agieren zu können, können sich dies im Rahmen des POI-Förderprogramms fördern  lassen.“

 

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