Ansiedlungsbilanz Schleswig-Holstein 2018: 132 neue Betriebe schaffen knapp 2000 neue Arbeitsplätze

KIEL. Insgesamt 132 Unternehmen – davon 15 aus dem Ausland – entschieden sich 2018 für eine Ansiedlung in Schleswig-Holstein. Dadurch werden mittelfristig 1927 zusätzliche Arbeitsplätze im echten Norden entstehen. 67 Prozent sind dem Dienstleistungssektor zuzuordnen, 21 Prozent dem Handel und 12 Prozent stammen aus dem produzierenden Gewerbe. Dieses Ergebnis stellten heute (6. Februar) Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz und der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH), Dr. Bernd Bösche, gemeinsam mit Detlev Hinselmann, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH (WAS), vor.

„Diese Ansiedlungsbilanz steht erneut für Stabilität und Kontinuität. Schleswig-Holstein behauptet sich weiterhin kontinuierlich im zunehmend schwierigen, globalen Wettbewerb um die besten Standorte. Der WTSH ist es gemeinsam mit den regionalen Wirtschaftsfördergesellschaften gelungen, Schleswig-Holstein als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren“, sagte Buchholz. Als besonders erfreulich wertete der Minister, dass die Anzahl der mit den Ansiedlungen verbundenen Arbeitsplätzen um 12 Prozent über dem Vorjahreswert (1.715 Arbeitsplätze) liegt. Nach den Worten von WTSH-Chef Bösche hänge dies mit der wachsenden Betriebsgröße der angesiedelten Unternehmen zusammen: „Im vergangenen Jahr haben sich mehr größere Firmen für einen Standort im echten Norden entschieden. Während wir 2017 durchschnittlich elf Arbeitsplätze pro neu angesiedeltem Unternehmen verzeichnen konnten, sind es für 2018 rund 15 Arbeitsplätze pro Unternehmen.“ Hintergrund: Im vergangenen Jahr konnten insgesamt fünf Firmen mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewonnen werden, während es im Vorjahr lediglich drei waren.

Wie Buchholz und Bösche weiter sagten, seien im jüngsten Ansiedlungsergebnis klare Schwerpunkte erkennbar: So entstehen in der Tourismuswirtschaft allein durch die Ansiedlung zehn neuer Hotels 409 Arbeitsplätze. Im Vorjahr entstanden in zehn neuen Hotels 211 Arbeitsplätze. In Büsum wird am jetzigen Standort des Vitamaris ein neues vier Sterne Hotel mit über 110 Zimmern errichtet. Mittelfristig sollen hier 120 neue Arbeitsplätze entstehen. Das Projekt wird im Rahmen der einzelbetrieblichen Investitionsförderung mit 2.975.000 Euro aus dem Landesprogramm Wirtschaft (LPW) gefördert. In Flensburg-Sonwik entsteht das James Hotel mit 76 Zimmern und mittelfristig 110 Arbeitsplätzen.

Auch im Bereich der Logistik gibt es eine Steigerung zu verzeichnen: In acht neu angesiedelten Unternehmen werden 373 Arbeitsplätze geschaffen. Im Vorjahr waren es 265 Arbeitsplätze in fünf Unternehmen. So wird allein das Logistik-Unternehmen HTDL GmbH (Hamburger Transport- und Dienstleistungen) aus Hamburg im Kreis Stormarn 150 Arbeitsplätze schaffen. Das Familienunternehmen, gegründet 2012 in Hamburg, ist in den Bereichen Transport- und Lagerdienstleistungen in Hamburg und der Umgebung tätig. In Siek plant das Unternehmen die Errichtung einer Umschlagshalle von ungefähr 1.500 Quadratmetern. HTDL arbeitet unter anderem für Amazon und Hermes. Die Arbeitsplätze verteilen sich auf Disposition, Abwicklung, Administration, Werkstatt und Fahrdienst. Neben dem Logistikunternehmen HTDL konnte der Kreis Stormarn laut Wirtschaftsförderer Detlev Hinselmann eine Reihe weiterer interessanter Investitionen an sich binden. Der wirtschaftsstärkste Kreis des Landes zog 2018 vor allem Hamburger Unternehmen an. „Stormarn ist in einer exzellenten Lage! Das Ansiedlungsergebnis zeigt, dass die Anziehungskraft Schleswig-Holsteins gegenüber Hamburger Firmen hoch ist und der Trend zur Stadt-Umland-Wanderung der Unternehmen zu Gunsten des suburbanen Raumes stattfindet“, so Detlev Hinselmann, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH. „Die Wirtschaft denkt nicht in Landesgrenzen.“ Die Anforderungen an die Metropolregion Hamburg sind laut Hinselmann zu groß geworden, als dass die Stadt Hamburg oder die benachbarten Räume sie allein bewältigen könnten. „Konkurrenz einzelner Standorte macht im Zeitalter der Globalisierung keinen Sinn, sondern es geht um einen Wettbewerb von Standorträumen, d.h. von Regionen – kleinräumige administrative Grenzen spielen da keine Rolle mehr“, so Hinselmann weiter.

In der Digitalen Wirtschaft werden landesweit 220 Arbeitsplätze in 32 Unternehmen entstehen. Dies sind 24 Prozent der Gesamtzahl der angesiedelten Unternehmen. Die Bandbreite der Unternehmen reicht hier nach den Worten von Bösche von Online-Marketingdienstleistungen bis hin zur Softwareentwicklung für die Immobilienbranche. Rund ein Drittel dieser neu angesiedelten Unternehmen sind StartUps und Gründungen. „Es ist besonders erfreulich, dass gerade im Bereich der Digitalen Wirtschaft so viele Gründungen zu verzeichnen sind. Wir wollen Schleswig-Holstein zu einem echten Gründerland entwickeln. Die Digitalisierung spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie ist eine Riesenchance für StartUps und kreative Köpfe. Wir brauchen junge Gründerinnen und Gründer“, sagte Wirtschaftsminister Buchholz.

Die Anzahl der Ansiedlungen aus dem Ausland (15 Unternehmen) ist mit dem Vorjahr (17) nahezu identisch. Sechs Unternehmen stammen aus Dänemark, vier aus China, und jeweils ein Unternehmen aus den Niederlanden, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Schweden, Großbritannien und Kanada. Damit löst Dänemark den Top Investor China, konstanter Spitzenreiter seit 2012, ab. Die Bandbreite bei den dänischen Ansiedlungen reicht hier vom Logistikunternehmen, über Online– Dienstleistungen bis hin zum Großhandel.  Buchholz: „Wir freuen uns, dass wir auch in 2018 wieder eine erhebliche Anzahl skandinavischer Firmen für unseren Standort gewinnen konnten. Dies ist ganz im Sinne unseres verstärkten Ausbaus der Wirtschaftsbeziehungen zu unseren nördlichen Nachbarn.“ Die Anzahl der Arbeitsplätze durch ausländische Unternehmen (Vorjahr 158) ist leicht gesunken. So werden mittelfristig in den 15 neu angesiedelten Unternehmen 128 Arbeitsplätze entstehen.

Laut Bösche hatte die Diskussion um den Brexit bislang keine spürbaren Auswirkungen auf die Ansiedlungsbilanz: „Ob sich Unternehmen aus Großbritannien aufgrund der aktuellen Entwicklungen in den kommenden Monaten vermehrt für den Standort Schleswig-Holstein entscheiden, wird sich zeigen“, so der WTSH-Geschäftsführer. „Wenn die weltwirtschaftliche Entwicklung uns keinen Strich durch die Rechnung macht, werden wir auch 2019 ein gutes Ansiedlungsergebnis erzielen. Wir haben viele interessante Fälle in der Bearbeitung, die in diesem Jahr hoffentlich zum Abschluss kommen werden“, so Bösche.

Verantwortlich für diesen Pressetext:
Ute Leinigen | WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig Holstein GmbH | Lorentzendamm 24, 24103 Kiel | Telefon 0431 66666 820 | E-Mail: leinigen@wtsh.de | www.wtsh.de

Harald Haase | Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie | Düsternbrooker Weg 94, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-4420 | Telefax 0431 988-4705 769 | E-Mail: pressestelle@wimi.landsh.de | www.schleswig-holstein.de

 

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