WEP initiiert Arbeitskreis zur Integration weiblicher Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt

Mit dem im Mai 2015 in Schleswig-Holstein verabschiedeten Flüchtlingspakt wurde „eine Integration in den Arbeitsmarkt, die künftig bereits in der Erstaufnahme beginnt“, vereinbart.

Im Kreis Pinneberg sind seitdem Strukturen auf der Ebene des Kreises, der Kommunen, der Arbeitsagentur, des Jobcenters, der Kammern und der Migrationsberatung entstanden, die sich mit Themen der beruflichen Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt auseinandersetzen.

Die Beratungsstelle FRAU & BERUF, deren Träger die WEP ist, hat bereits jahrzehntelange Erfahrung in der individuellen Erstberatung von Frauen  zu allen Fragen rund um die Erwerbstätigkeit. Hierbei beträgt der Anteil der beratenden Frauen mit Migrationshintergrund über 10%.  Um auch in Zukunft für die Beratung der geflüchteten Frauen gut aufgestellt zu sein, hat Stefanie Oeverdieck, Beraterin von FRAU&BERUF vor einem Jahr zu einem ersten Netzwerktreffen eingeladen. „Auch wenn die Prioritäten von geflüchteten Frauen zum jetzigen Zeitpunkt noch stark geprägt sind von Themen wie Familie und Kinder, Aufenthaltssituation, Anträgen, Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen, möchten wir uns frühzeitig vernetzen und austauschen, um insbesondere geflüchteten Frauen Unterstützung für ihre berufliche Perspektive im Kreis Pinneberg zu geben.“

Aus einer aktuellen Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB Forschungsbericht 14/2016) geht hervor, dass über 65% der seit 2013 in Deutschland eingereisten Geflüchteten aus den Ländern Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Pakistan, Eritrea und Somalia kommen. Der Anteil der Frauen beträgt hierbei 27%. Berufserfahrung in ihren Heimatländern haben 73% aller Befragten, wobei dies nur für 50% der Frauen gilt. Der IAB nennt als mögliche Erklärung für den geringen Anteil der weiblichen Erwerbstätigen kulturelle Normen und fehlende institutionelle Strukturen.  Hieraus ergibt sich der besondere Unterstützungsbedarf von weiblichen Geflüchteten bei ihrer beruflichen Integration.

Neben dem regelmäßigen Austausch von Erfahrungen und aktuellen Informationen arbeitet der Arbeitskreis daran, frühestmöglich Kontakt zu geflüchteten Frauen aufzunehmen, um deren Anliegen und mögliche Hemmnisse in Bezug auf die berufliche Integration zu verstehen. Daraus entwickeln die teilnehmenden Netzwerkpartner des Arbeitskreises Unterstützungsmöglichkeiten. 

Der fachliche Austausch unter den Teilnehmenden  bezieht sich vor allem auf die folgenden Faktoren:

Profiling, berufliche Anerkennung, Qualifizierung und/oder Ausbildung.

Es ist ein wichtiges Anliegen des Arbeitskreises, Informationen über bereits bestehende Beratungsangebote noch transparenter zu gestalten, um diese möglichst vielen geflüchteten Frauen bekannt zu machen.

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